Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung.

06.10.2018, 17:30 Uhr,

„Kunst ist, wenn man mit den Bildern sprechen kann“, so die Meinung von Aziz Mahmud. Mit seinen Bildern kann man nicht nur stundenlang sprechen. Man kann diskutieren und streiten. Seine Bilder halten uns den Spiegel vor und machen betroffen. Die Motive, die Technik und die Zusammenstellung der Werke überzeugen durch Qualität und Originalität. Davon haben sich bereits zahlreiche Besucher seiner Ausstellungen in Würzburg, Stuttgart, Castrop-Rauxel, Osnabrück, Lüdenscheid und anderen Städten überzeugen können.

Es ist eine besondere Geschichte. Ein Sechsjähriger in Syrien träumt davon, später einmal, wenn er groß ist, in Deutschland Kunst zu studieren. So wie andere Kinder davon träumen Astronaut, Lokomotivführer oder Bundeskanzler zu werden. Siebzehn Jahre später wird der Traum für den syrischen Jungen war. Er beginnt sein Kunststudium an der Kunstakademie in Münster. Doch in der Zwischenzeit ist viel passiert.

Aziz Mahmud erzählt: „In meiner Heimat wird künstlerisches Talent nicht gefördert. Damit verdient man kein Brot, so sagt man. Es gibt keinen Kunstunterricht an den Schulen und außerhalb der Schulen auch nicht.“ Der Vater von Aziz Mahmud zeichnet und malt auch sehr gut. Ihm schaut er über die Schulter, ansonsten bekommt er keine Anleitungen oder gar Materialien. „Ich habe in meiner Heimat immer nur mit Kohle oder Bleistift auf Karton und Pappe gemalt“, erinnert er sich. Aziz Mahmud lebt in Derbassia, eine Stadt im Nordosten Syriens, einem Gebiet, in dem überwiegend Kurden leben. Auch Aziz Mahmud ist Kurde und bekommt neben den Auswirkungen des Krieges auch die Repressalien gegen die Kurden zu spüren. 2012 macht er Abitur. Seine Studienpläne werden mit der Zerstörung der Universitäten zerstört. „Ich hätte Mechatronik studiert“, erzählt er. Stattdessen beschließt er 2015 nach Deutschland zu fliehen. Ende 2015 kommt er in Haltern am See an.

Und jetzt wird die Geschichte außergewöhnlich: Über Facebook lernt er die Journalistin Petra Herrmann kennen. Sie liked eines seiner geposteten Bilder. Ein übervolles Boot mit ineinander zerknäulten Menschen, gemalt mit Kugelschreiber auf ein Stück Styropor. Sie fragt: „Was malst du zur Zeit?“ Die Antwort (mit Hilfe von Googleübersetzer): „Ich habe kein Material.“ Petra Herrmann besorgt ihm Material. Es folgen weitere Treffen; es entsteht eine Freundschaft. Über diese hat sich Petra Herrmann ihren Traum verwirklicht: Sie hat ein Buch geschrieben; „Freiheit, Kunst und Hühnermägen“. Einige Zeit wohnt Aziz Mahmud bei Familie Herrmann bis er eine eigene Wohnung findet. Petra Herrmann schreibt einen Artikel über den jungen Geflüchteten und seine Bilder. So kommt ein Kontakt zu anderen Künstlern zustande und die Sparkasse stellt seine Bilder aus. Auch Klaus Götza aus Herten liest den Artikel, lernt Aziz Mahmud und seine Bilder kennen und ist begeistert. Er kauft unter anderem das Bild mit dem Boot auf Styropor. Der Kontakt zwischen den beiden bleibt bestehen und Götza gelingt es, Aziz Mahmud dazu zugewinnen, seine Bilder im Bestattungshaus Götza auszustellen.

Das Zustandekommen dieser Ausstellung in Herten ist nicht das Ende der Besonderheiten. Aziz Mahmud gibt im April dieses Jahres seine Bewerbungsmappe an der Kunstakademie in Münster ab. Und: Seine Mappe gehört zu den 50 aus 500 Bewerbungsmappen, die eine Zusage für einen Studienplatz bekommen. Der Traum des Sechsjährigen ist Wirklichkeit geworden.

Infos:
„Veränderung“
Malereien des Künstlers Aziz Mahmud
Eröffnung der Ausstellung mit landestypischen Speisen und Musik
Samstag, 6. Oktober 2018, 17.30 Uhr

Bestattungshaus Götza
Resser Weg 16-18
45699 Herten
Die Teilnahme ist kostenlos
Anmeldung für Interessenten: T 02366 – 33033
(nicht erforderlich, aber aus Organisationsgründen erbeten)

Treffen Sie Aziz Mahmud in der Ausstellung
bei Kaffee und Kuchen
Samstag, 3. November 2018, 16.00 Uhr

Öffnungszeiten der Ausstellung:
8. Oktober bis 30. November 2018
Montag bis Freitag
10 bis 16 Uhr

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Alle Veranstaltungen finden statt im
Bestattungshaus Götza
Resser Weg 16-18
45699 Herten
Die Teilnahme ist kostenlos
Anmeldung für Interessenten: T 02366 – 33033
(nicht erforderlich, aber aus Organisationsgründen erbeten)